Progressives Siebbeinhämatom
Das sogenannte progressive Siebbeinhämatom ist eine pferdespezifische, nichtneoplastische Gewebezubildung, welche von der Bindegewebsschicht unter der Nasenschleimhaut (Submucosa) des Siebbeinlabyrinthes in der Nasenhöhle des Pferdes ausgeht.
Es kann aber auch aus anderen Bereichen der Nasennebenhöhlenschleimhaut hervorgehen.
Die genaue Entstehung ist nicht bekannt.
Das Siebbeinhämatom kommt meist bei Warmblutpferden von über acht Jahren vor und macht sich durch immer wiederkehrendes, meist einseitiges Nasenbluten bemerkbar. In manchen Fällen kann es auch zu einseitigem blutig- eitrigem Nasenausfluss kommen.
Die Therapie besteht aus dem Entfernen der Umfangsvermehrung, dies kann über verschiedene Wege geschehen.
Die am wenigsten invasive Möglichkeit ist das Veröden des Gewebes durch einen tiefen Diodenlaser und das anschließende Entfernen des bereits abgestorbenen Gewebes.
Auch eine Injektion mit einer ätzenden Substanz kann zum Absterben des Gewebes führen, ist aber mit etwas mehr Risiko verbunden.
Das Entfernen des Hämatoms ohne vorherige Behandlung kann nur durch einen chirurgischen Eingriff über ein Knochenfenster geschehen, da das Gewebe dann noch sehr gut durchblutet ist und umsichtig herausgenommen werden muss.
Bei einem vollständigen Entfernen des Siebbeinhämatoms ist die Prognose gut. Wenn Gewebe zurückbleibt, kann es zu Rezidiven kommen.